Die volkswirtschaftliche Geisterfahrt des US-Präsidenten trifft nun die europäische Automobilindustrie. Donald Trump setzt auf Zölle als vermeintlichen Schutz für die US-Wirtschaft. Doch das ist ein Irrweg. Zwar bedeuten die Zölle eine große Herausforderung für die Unternehmen in Deutschland und Europa, die Hauptleidtragenden sind aber Unternehmen und Verbraucher in den Vereinigten Staaten. Dort werden nun die Preise massiv steigen. Dies wird die Inflation anheizen und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes schwächen.
Dass Präsident Trump ausgerechnet das Handelsdefizit vorschiebt, ist absurd. Mit 50 Milliarden Euro macht dieses gerade einmal 3 Prozent des jährlichen Gesamthandelsvolumens der USA in Höhe von 1600 Milliarden Euro aus. Es ist unverständlich, warum dafür so viel transatlantisches Porzellan zerschlagen wird. Wenn sich Europa und die USA gegenseitig schwächen, profitiert am Ende nur China. Statt gemeinsam transatlantisch unsere Volkwirtschaften effizienter, wettbewerbsfähiger, stabiler aufzustellen, zerschlägt der amerikanische Präsident jetzt die transatlantischen Handelsbeziehungen massiv. Und damit schwächt er uns auch in diesem immer schwierigeren Wettbewerb mit dem immer stärker werdenden Wettbewerber in China. Ich bin zuversichtlich, dass die EU-Kommission klare und wirksame Gegenmaßnahmen ergreifen und darauf achten wird, dass die Gegenzölle vor allem Unternehmen in den USA treffen und nicht unsere weiterverarbeitenden Unternehmen in Europa schwächen. Trump muss begreifen, dass er seiner eigenen Industrie schadet. Die EU ist jedenfalls vorbereitet und wird dafür sorgen, ernstgenommen zu werden.