Seit vorvergangener Woche ist endgültig klar: Wir erleben eine historische Zäsur, die es so in der Geschichte der Europäischen Union noch nicht gegeben hat. Alte Gewissheiten gelten nicht mehr. Die Sicherheit des Kontinents steht auf dem Spiel. Wir Europäer müssen uns so schnell wie möglich auf diese neue Realität einstellen.
Europa muss jetzt schnell, pragmatisch und unbürokratisch am Markt verfügbare Verteidigungsgüter beschaffen, um die eigene Verteidigungsfähigkeit und Sicherheit zu stärken. Entscheidend wird aber sein, dass die Mitgliedstaaten Verteidigung endlich als gemeinsame europäische Aufgabe begreifen. Dafür braucht es nicht nur Geld, sondern auch gemeinsame Projekte, z.B. die Entwicklung eines europäischen Luftabwehrschirms, eine gemeinsame Satellitenüberwachung oder mehr Kooperation bei der Waffen- und Munitionsbeschaffung. So stärken wir auch die europäische Rüstungsindustrie. Europa kann sich nur dann selbstbehaupten, wenn es sicherheitspolitisch auf eigenen Beinen steht. Dies erfordert eine enge Verzahnung von Diplomatie, wirtschaftlicher Resilienz und militärischer Handlungsfähigkeit. Nur geeint wird Europa dieser historischen Herausforderung gewachsen sein. Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger und der Schutz unserer demokratischen Werte müssen oberste Priorität haben.
